Omicron Klaus
In den beschriebenen Hotspots wurden wir für die Planung, Lieferung und Ausführung von Kühl-Gipsdecken in drei Etagen beauftragt. Eine besondere Herausforderung dabei war, neben einem engen Bauzeitplan, die optische Integration der erforderlichen Dehnfugen in die Kühl-Gipsdecken. Alles unter Berücksichtigung der gegebenen Baudehnfugen sowie die deckenbündige Aufnahme der großen Einbauleuchten und den raumlangen LED-Leisten. Als System kam eine thermoaktive Gipsplatte mit rückseitiger Fräsung zum Einsatz. In die Fräsung wurden sauerstoffdichte Polyethylen-Kunststoffrohre zur Aktivierung der Gipsplatten eingelassen. Dieses System hat gegenüber der Auflagetechnik den Vorteil, dass die gesamte Lochung für die akustische Leistung offenbleibt. Zudem ist diese Technik effizienter als das Auflagesystem, da die Aktivierung direkt in der thermoaktiven Gipsplatte eingelassen ist. Dadurch wird im Kühlfall direkt die Wärme aus der Gipsplatte aufgenommen und über die Hydraulik mittels Wasser abgeführt. Bei Inbetriebnahmen dieses Systems sind wir immer wieder positiv überrascht, wie schnell die angenehme Strahlungskühlung einsetzt.
Omicron wurde vor gut 30 Jahren in Österreich gegründet. Aus einem kleinen begeisterten Ingenieurteam ist ein internationales Unternehmen mit weltweit 24 Niederlassungen und Kunden in über 160 Ländern geworden. Da das Unternehmen am Entwicklungsstandort in Klaus an seine räumlichen Grenzen stieß, wurde ein neues Gebäude für 200 Menschen geschaffen, das inspiriert und Raum für Innovationen bietet. Die Erweiterung des Firmensitzes in Klaus bietet Arbeitsplätze, die die Kreativität beflügeln, die Kommunikation und den Austausch untereinander fördern und eine Wohlfühlatmosphäre schaffen sollen. Im Einklang mit dieser Philosophie entstand so ein optimales Arbeitsumfeld für alle Teammitglieder. Denn die Unternehmenskultur von Omicron zeichnet sich durch gelebte Transparenz und ein Klima der offenen Kommunikation aus. Die Architekten entwickelten ein dazu stimmiges Konzept. Dabei wurde die Grundidee des bestehenden Gebäudes mit Innenhof und variablen Bürozellen aufgegriffen. Es entstand ein Campus, der von drei Höfen gegliedert und gleichzeitig belichtet wird. Im Erdgeschoss sind Besprechungs-, Lager- und Sonderräume untergebracht. Die Büroeinheiten in den beiden oberen Etagen können flexibel an die jeweiligen Teamgrößen angepasst werden. Die Knotenpunkte des Gebäudes, die zweigeschossigen sogenannten „Hotspots“, wurden als Begegnungszonen gestaltet. Der Omicron Campus setzt auch ein klares Zeichen für einen bewussten Umgang mit Energie und Rohstoffen. Natürliche und regionale Materialien wie Weißtanne und Lehm prägen das Innenbild. Verglaste Zwischen- und Außenwände bringen viel Tageslicht in die Räumlichkeiten. Die Innenhöfe und das Dach wurden begrünt. Der Energieaustausch zwischen den verschiedenen Gebäudeteilen wird durch ein hydraulisches System ermöglicht. Eine in die Fassade integrierte Photovoltaikanlage und Wärmepumpen sorgen dabei für eine umweltfreundliche Energieversorgung.
Bauherr
Omicron electronics GmbH
Standort
Klaus, Österreich
Fertigstellung
2014
Architektur
Dietrich Untertrifaller,
Bregenz, Österreich
Fachplanung
Planungsteam E-Plus GmbH,
Egg, Österreich
Bauleitung
gbd ZT GmbH,
Dornbirn, Österreich
Projekteckdaten
Höhe 11 m, Länge 70 m, Breite 70 m
BGF 12.770 m², BRI 44.700 m³
3 Etagen
System
Kühl-Gipsdecke
Aktivierung Kunststoffregister
Einfräßtechnik
Sichtseite thermoaktive gelochte
Gipsplatte
Auszeichnungen
2015 ZV-Bauherrenpreis
2016 Staatspreis Architektur (Nominierung)